Best Practice Sharing 2023: Digitalisierungsstrategien – Resilienz als Cross-Cutting Concern

Gruppen_Foto_Best Practice Sharing 2023

Digitalisierungsstrategien in Unternehmen erfolgreich in die Umsetzung bringen!

Unter diesem Leitthema bearbeiteten wir in sechs Arbeitsgruppen aus 40 Führungskräften folgende Themen beim Digital Excellence Navigator Best Practice Sharing am 14. Juni 2023 am Magdalensberg in Kärnten:

  • „Execution Excellence – Erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprogrammen.“ – Roman Walther, Managing Partner DIAD GmbH 
  • „Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Digitalisierung als Motor für eine nachhaltige Entwicklung?“ – Peter Marschalek, Geschäftsführender Gesellschafter Megistus Consulting GmbH
  • „Digitalisierung als positive Kraft wahrnehmen: Kommunikationsstrategien entwickeln und Stakeholder einbinden.“ – Angelika Güttl-Strahlhofer, GF red-ma – WEB Events KG
  • „Digital- versus IT-Strategie: Abgrenzung und Verbindungsstellen zwischen den beiden Blickwinkeln.“ – Sabine Lehner, Director Mindeight GmbH 
  • „Mindset und Fähigkeiten: Integration von Mitarbeiter:innen im Prozess.“ – Christine Heinrich, GF Christine Heinrich Unternehmensentwicklung 
  • „Resilienz als Cross-Cutting Concern der drei Strategiefelder Unternehmens- Digital- und IT-Strategie.“ – Thomas Aschauer, Partner Xenium AG

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wollen wir teilen, freuen uns auf Feedback, Kommentare und die Fortsetzung des Dialogs. Dieser Beitrag widmet sich dem Thema:

Resilienz als “Cross-Cutting Concern” der drei Strategiefelder Unternehmens- Digital- und IT-Strategie

Durch den fortschreitenden Digitalisierungsgrad tritt die Frage nach der Resilienz insbesondere der digitalen Prozesse zunehmend in den Vordergrund, nicht zuletzt durch die multiplen Krisen, welche das letzte Jahr in vielerlei Hinsicht geprägt haben, sowie durch die zunehmende Zahl an Cyber-Angriffen auf Unternehmen. Aber nicht nur diese abstrakten Risiken bringen Unternehmen dazu, sich mit Resilienz intensiv zu beschäftigen. Auch ganz „normale“ Katastrophen, wie der Ausfall des kompletten Rechenzentrums eines unserer Kunden über mehrere Stunden zeigen, wie schnell sich der strategische Fokus in einer ganzen Organisation verändern kann. Dass das Thema 2023 ganz oben auf der Agenda vieler CIOs gelandet ist, ist also kein Zufall (siehe z.B. https://www.cio.de/a/das-sind-die-it-trends-2023,3697875).

 

Die Resilienz einer Organisation zu stärken – mit all den vielen Facetten – ist allerdings ein klassischer „Cross-Cutting Concern“ und lässt sich somit weder singulär in der IT-Strategie noch in der Digital-Strategie verorten, sondern trifft alle drei Strategiefelder gleichermaßen. Wenn wir die drei Strategiefelder in „Einklang“ bringen wollen, dann sind dermaßen gelagerte Cross-Cutting Concerns besonders spannend, weil sie als verbindendes Element wirken, gleichzeitig mit ihren vielen Facetten aber in der Gesamtheit schwer zu greifen sind.

Folgende Leitfragen wurden in den Workshops bearbeitet:

Wie stark ist Resilienz bereits in den Mittelpunkt der strategischen Überlegungen gerückt?

Welche Chancen ergeben sich für die Strategie-Prozesse aus der Fokussierung auf Resilienz?

Auf welche Bereiche wirkt sich der Resilienz-Fokus bei den Unternehmen aus?

Prozesse/Strukturen/Technologie/Security/Skills&Kompetenzen/…

    • Welche Kommunikations- und Kooperations-Strukturen helfen bei der Realisierung von Resilienz-Themen?
    • Wie gut gelingt es, die Gesamtheit dieser Bereiche im Überblick zu behalten, zu priorisieren und „auf die Straße“ zu bringen?

Welche Erfahrungen haben die Teilnehmer:innen und ihre Organisationen bisher im Umgang mit Cross-Cutting Concerns auf Strategieebene im Allgemeinen bisher gemacht?

Zusammenfassung der Ergebnisse:

Die Diskussion zum Thema „Execution Excellence“ hat eine Vielzahl von Erkenntnissen und Herausforderungen bei der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsprogrammen hervorgebracht. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Umsetzungsrate erhöhen - Digitalisierungsprojekte erfolgreich planen und steuern!

Die Teilnehmer stellten fest, dass weniger als 30% der initiierten Digitalprojekte tatsächlich umgesetzt werden.

Projektverantwortlichkeiten hin zur Fachabteilung und robuste Governance implementieren!

  1. Eine erfolgreiche Methode scheint es zu sein, die Verantwortung für das Projekt von der IT-Abteilung zur Fachabteilung zu verlagern. Dies kann zu einer stärkeren Beteiligung und Engagement führen, da das Fachpersonal in der Regel ein besseres Verständnis für die Prozesse und Anforderungen hat. Eine Herausforderung, die sich durch die Verlagerung zur Fachabteilung herausstellen kann, ist das Aufrechterhalten der Pipeline an Digitalisierungs- bzw. digitalen Innovationsprojekten.
  2. Es wurde eine starke Rolle für die HR-Abteilung und auch eine robuste Governance hervorgehoben, die die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprogrammen positiv beeinflussen kann. HR bzw. Recruiting-Verantwortliche können den Projekterfolg mit beeinflussen, wenn die Bereitschaft zum Engagement bei Mitarbeitern mit bedacht bzw. eine mögliche Incentivierung berücksichtigt wird. 

Überforderung der Mitarbeitenden durch Ressourcenmanagement und starke Führung verhindern!

  1. Eine Herausforderung besteht darin, dass Digitalisierungsprojekte oft zusätzlich zum Alltagsgeschäft durchgeführt werden (on-top Projekte). Dies kann zu einer Überforderung der Mitarbeiter:innen führen, sowohl aus fachlicher als auch aus zeitlicher Sicht. Ein entsprechendes Ressourcenmanagement bzw. eine Projektpriorisierung und Unterstützung des Top Managements kann helfen, der Überforderung zu begegnen.
  2. Es wurde betont, dass erfolgreiche Digitalisierungsprojekte eine starke Führung benötigen. Schwache Führung kann oft als Grund für das Scheitern von Digitalisierungsprojekten identifiziert werden.

Agile Organisationsstrukturen und Kommunikation zu Zielbild und Nutzen für Mitarbeiter als kritische Erfolgsfaktoren beachten!

  1. Alte Organisationsstrukturen, wie „Profit-Center“, können ein Hindernis für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprogrammen sein.
  2. Ein weiterer wichtiger Punkt, der in der Diskussion hervorgehoben wurde, ist die Rolle der Kommunikation. Die Wichtigkeit der Kommunikation sowohl im Bereich des Zielbildes und der strategischen Ausrichtung eines Digitalisierungsprojekts, als auch die Kommunikation zu den Projektmitarbeitern im Sinne von „What’s in it for me“, wurde als kritischer Erfolgsfaktor gesehen.
  3. Aus organisatorischer Sicht wurden positive Erfahrungen berichtet, wenn die Kompetenz von Projektmitarbeitern nicht über Stellenbeschreibungen, sondern über Rollenbeschreibungen erfasst wird. Dies fördert eine flexiblere und zielgerichtete Arbeitsweise.

Erfolgsfaktoren - Zusammenarbeit, Führungsstärke, flexible Strukturen, unterstützt durch Design Thinking und Digital Target Picture!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprogrammen eine komplexe Aufgabe ist, die eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, eine starke Führung, flexible Organisationsstrukturen und eine effektive Kommunikation erfordert. Dabei sind Methoden wie Design Thinking und das Konzept des „Digital Target Picture“ wichtige Werkzeuge zur Unterstützung dieses Prozesses.

Tischgastgeber und Ansprechpartner: Thomas Aschauer, thomas.aschauer@xenium.de

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