Thomas Aschauer, Xenium AG: Funktionierende Kommunikation zu gestalten, ist sehr aufwendig, aber es zahlt sich aus!

März 1, 2023

Im Zuge der Veranstaltung „Best Practice Sharing: Digitalstrategie 2022“ sprachen Expertinnen und Experten über die Notwendigkeit, Zielsetzung und Qualität von Digitalstrategien. Einer dieser Experten war Thomas Aschauer, Partner der Xenium AG und Geschäftsführer der Xenium Austria GmbH. Im Anschluss an seinen Vortrag baten wir Thomas Aschauer zum Interview. Er sprach mit uns über die größten Herausforderungen bei der Umsetzung einer Digitalstrategie, über Aha-Erlebnisse und Erfolgsstrategien.

Interview beim „Best Practice Sharing: Digitalstrategie 2022“ mit Thomas Aschauer, Xenium AG

Digital Excellence: Was ist aus deiner Sicht die größte Herausforderung in der Entwicklung und Umsetzung einer integrierten Digitalstrategie?

Thomas Aschauer: Bei der Entwicklung einer Digitalstrategie ist die größte Herausforderung, unterschiedliche Sichtweisen so weit in Einklang zu bringen, dass alle das gemeinsame Bild im Kopf haben. Nur wenn ich das schaffe, kann im Sinne der strategischen Zielrichtungen die Umsetzung erfolgen. In den frühen Phasen der Digitalstrategie – das haben wir auch in der Auswertung der Umfrage gesehen – werden Ressourcen und Talente immer mehr zum Thema. Daher glaube ich, dass Notwendigkeit besteht, sich hier noch stärker auf die Kernpunkte zu fokussieren. Dies ist zum einen das Herstellen eines gemeinsamen Verständnisses darüber, wie die konkrete Umsetzung mit den bestehenden Ressourcen aussehen kann. Und zum anderen ist es die Kommunikation dessen, was dann auf verschiedenen Ebenen bzw. zwischen den Individuen erfolgt.

Digital Excellence: Was hast du für dich persönlich als Key-Point / AHA-Erlebnis mitnehmen können?

Thomas Aschauer: Ich würde zwar nicht von einem Aha-Erlebnis sprechen, aber durchaus von einer Bestätigung meiner Arbeit. Es ist sehr spannend zu sehen, dass das Business-IT-Alignment, von dem man schon so lange spricht, in sehr vielen Unternehmen in der Praxis angekommen ist. Interessant ist auch, wie dies in den Unternehmen unterschiedlich gelebt wird. Und das immer mit dem Hintergedanken, dass man das nur gemeinsam schaffen kann; nicht IT-Bereich-bestimmt, nicht Fachbereich-bestimmt, sondern im Sinne einer Strategie, die auf einem gemeinsamen Kern basiert. Dieses Denken beeinflusst bei der Strategiefindung, bei der Strategieumsetzung oder bei der Adaption einer Strategie sehr stark den Fokus. Diese Erkenntnisse sind für mich von hohem Wert, da sie mich in meinem Tun bestärken.

Digital Excellence: Was würdest du einem Unternehmer bzw. einer Unternehmerin mitgeben, der/die mit dem Thema Digitalstrategie nichts anfangen kann?

Thomas Aschauer: Nachdem ich beim Best Practice Sharing die Priorisierung vertrete und zu diesem Thema einen Impulsvortrag halten durfte, würde ich den Tipp geben, sich genügend Zeit einzuplanen, um gemeinsam an der Priorisierung zu arbeiten. Das sollte regelmäßig in angemessener Periodizität erfolgen, um neue Erkenntnisse einzuarbeiten. Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass die interne Kommunikation, aber auch die Kommunikation außerhalb der bestehenden Gremien, funktioniert. Die Kommunikation einer Strategie im Allgemeinen sollte sehr tiefgreifend und bis in die Projekte hinein gestaltet sein. Damit Manager und Entscheidungsträger in den Fachbereichen wissen, warum Projekte auf die jeweilige Art umgesetzt werden, und die Verantwortlichen in den Projekten wiederum in der Lage sind, im Projektalltag die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn: Hört die Kommunikation an der Portfoliogrenze auf, kann es sehr leicht passieren, dass Projekte im Detail auseinanderlaufen. Um dem vorzubeugen, gilt es drei wesentliche Aspekte zu beachten: Kommunikation – gemeinsames Tun – Transparenz. Für mich steht fest: Funktionierende Kommunikation zu gestalten, ist sehr aufwendig, aber es zahlt sich aus!